Das unendliche Kabellegen

Und wieder habe ich einen Tag lang nur Kabel verlegt. An alle Bauherren: Unterschätzt dieses Thema nicht! Da geht wirklich super viel Zeit ‚drauf! Und ich bin ja noch immer nicht fertig mit diesem Thema. Hier mal eine kleine Auflistung der Leitungen die verlegt werden (müssen):

  • 5×1,5 NYM Stromzuleitung (mind. eine pro Raum, abgesichert mit 13A)
  • 5×2,5 NYM Zuleitung für den E-Herd und Backofen
  • 5×2,5 NYM Zuleitung zu Küchensteckdosen (um diese dann mit 16A absichern zu können)
  • 3x 1,5 NYM Leitungen von der Zuleitung zu den einzelnen Steckdosen
  • 5x 1,5 NYM Schalterleitungen (u.a. für Wechsel- u. Kreuzschaltungen oder Steuerungen)
  • 3x 1,5 NYM Leitung für elektrische Rollladen
  • 3x 1,5 NYM Lampenleitung
  • 5x 1,5 NYM vom Raumthermostat des jew. Raumes zum Etagenverteiler
  • CAT 7 Netzwerkleitungen (Single und Twin)
  • Koaxleitungen 120dB geschirmt (Single und Twin)
  • Lautsprecherleitungen
  • NF-Leitungen für aktive Lautsprecher (vgl. Chinch-Kabel)
  • TK-Leitung
  • Leitung für die Türschließanlage
  • Erdungskabel für die Satellitenanlage (vom Technikraum zum Speicher)
  • Leitungen für die Klingel

Dann darf man den Aufwand fürs Bohren und das Verlegen von Leerrohren nicht vergessen. Die Rohre müssen auf Maß gebracht und fixiert werden. Teilweise muss man durch dickes Holz hindurch (z.B. bei den Rollladenkästen), vor allem, wenn man die Zuleitung dort im Leerrohr verlegen will. Außerdem muss für die Leitungen an jeder Spanplatte ein Ausschnitt gemacht werden, um diese in die Wand hinein zu führen. Innerhalb der Wände habe ich die Leitungen mit Nagelschellen an den Balken befestigt, damit sich diese schon mal auf das ungefähre Höhenmaß befinden (immer an das FFB-Maß denken (FFB = FertigFußbodenBelag). Bei uns macht das im Erdgeschoss ein Plus von 17cm, im Obergeschoss von 11cm aus.

Jede Leitung sollte vernünftig (an beiden Enden und am besten mehrfach) beschriftet werden. Und wenn man dann noch versucht, die Installation in irgendeiner Art & Weise zu dokumentieren, dann geht da richtig Zeit bei drauf.

Wenn man dann noch etwas „spezielles“ geplant hat, so wie bei uns der Einsatz der SPS, dann kommen noch ein paar Leitungen mehr zum Einsatz und der (Zeit-)Aufwand steigt weiter an.

9 Kommentare bisher »

  1. Ben sagt

    am 10. Januar 2011 @ 14:06

    Hallo Strippenzieher ;-),
    mal wieder ein Tipp:

    Markiert Euch Leitungsverläufe bzw. Bereiche, wo Leitungen liegen später sofort auf den Spanplatten und übertragt diese Bereich dünn (!) mit Buntstift (NICHT Edding, der zieht beim Streichen/Kleistern durch die Tapete!) auf den Rigipsplatten.
    Da Ihr ja 1000sende Schrauben später in die Span- und Rigipsplatten schrauben werdet, besteht immer mal die Gefahr eine Leitung zu treffen, wenn man gutgläubig vor sich hinschraubt.
    Auch beim versehentlichen Vorbeischrauben am Balken kann man eine Leitung erwischen, die man dort mit Nagelschellen vorher mal befestigt hatte.

    Das A und O: viele Bilder machen. Das erleichtert für den Fall der Fälle auch mal das Suchen einer Leitung.

    Weiterhin solltet Ihr auch die Holz- und Rigipsplatten zusammen bohren, wenn ihr die Schalterdosen setzt. Wenn Ihr Euch die Positionen und Leitungsverläufe kennzeichent, ist das deutlich flotter, als nacher „Loch über Loch“ legen/treffen zu müssen.

    Für die Aussenwände (luftdichte Hülle) würde ich auch luftdichte Dosen (Leitungseinführungen haben Gummimembranen) verwenden. Kosten zwar etwas mehr (ca. 1.-€/Stk.), verhindern aber zuverlässig spätere Zugluft aus den Dosen.
    Guckt mal hier das ist eine Geräte-Verbindungsdose ECON 64:
    http://www.kaiser-elektro.com/detail_body.asp?Bezeichnung=ECON&Bereich=HW&ArtNr=9264-21

    Gruß & viel Erfolg,
    Ben

  2. Dieter sagt

    am 11. Januar 2011 @ 12:34

    >> 3x 1,5 NYM Lampenleitung

    kleiner Tip: die Leitung vom Schalter zur Lampe würde ich auch in 5×1,5 legen, damit hat man die Möglichkeit mit einem Serienschalter an der Decke 2 Leuchten zu betreiben. Hab ich leider nicht gemacht. Auch in einem Kinderzimmer kann man so z.B. eine richtige Lampe und ein Nachtlicht in die Deckenleuchte integrieren und einzeln Schalten. Der Mehraufwand ist minimal.

    Viel Erfolg!

  3. Tanja & Enrico sagt

    am 12. Januar 2011 @ 12:37

    Hallo Marcel,

    •5×1,5 NYM Stromzuleitung (mind. eine pro Raum)

    wie habt ihr die Leitungen denn geschaltet und ist das zulässig?

    Grüße

  4. Marcel sagt

    am 12. Januar 2011 @ 23:19

    Hallo, Ihr Zwei.

    Wieso sollte die 5×1,5 NYM nicht zulässig sein oder habe ich da eure Frage falsch verstanden? Wir haben jeweils vom Sicherungsautomaten aus eine Zuleitung in 5×1,5 NYM in den entsprechenden Raum zum ersten Schalter verlegt.

    Gruß,
    Marcel

  5. Tanja & Enrico sagt

    am 13. Januar 2011 @ 08:52

    Hi,

    ich finde die Idee gut. Ich frage mich nur, wie ihr die Leitung geschaltet habe. Ich vermute mal 2 x Phase, 2x Neutralleiter und 1x Schutzleiter. Ist dann der Querschnitt des Schutzleiters nicht zu klein? Praktisch funktioniert das, aber ist es auch zulässig (auch in Hinsicht auf die spätere Abnahme)?

    Grüße

  6. Dieter sagt

    am 13. Januar 2011 @ 08:55

    >>Wieso sollte die 5×1,5 NYM nicht zulässig sein oder habe ich da eure Frage falsch verstanden? Wir haben jeweils vom Sicherungsautomaten aus eine Zuleitung in 5×1,5 NYM in den entsprechenden Raum zum ersten Schalter verlegt<<

    Das ist zulässig, aber 5×1,5mm² hört sich immer so an als wenn alle 3 Phasen dort hin gezogen werden/pro Raum, und das ist glaube ich nicht zulässig weil man dann 380/400V in der Dose hat.

    Gruß Dieter

  7. Marcel sagt

    am 13. Januar 2011 @ 09:04

    Hallo.
    Also, ich arbeite auf Anweisung meines Elektrikermeisters. 🙂 Der hatte mich gebeten die Zuleitungen in 5×1,5 NYM zu verlegen. Genauere Details liefere ich noch nach. 😉

    Schöne Grüße,
    Marcel

  8. Marcel sagt

    am 19. Januar 2011 @ 10:54

    UPDATE: Die 5-adrige Verkabelung ist u.a. für die „Steuerung“ der Eltako’s im Zählerschrank für die Lichtschaltung notwendig.

  9. Strippenziehen und Löcher bohren « Nicoles und Marcus Großbauprojekt sagt

    am 20. März 2012 @ 11:01

    […] Wir verlegen die Leitungen größtenteils über die Decke. Wo wir an der Wand verteilen können, werden die Leitungen in den Ständer verlegt. Dabei helfen uns Bohrkränze in verschiedenen Größen. Die Ständer der nichttragenden Wände können hier ohne Probleme durchlöchert werden. Wir haben uns bei der Elektrifizierung für den klassischen Weg entschieden: eine oder zwei Zuleitungen, danach Verteilung über Verteilersteckdosen. Andere Bauherren entschieden sich für die Buslösung. Eine gute Aufstellung der Stromkabel, die man für die Elektrifizierung des Hauses benötigt, liefert ein Blogeintrag im Baublog von Jenny und Marcel: Das ewige Kabellegen. […]

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